Der Kombinationsbegriff „Polyamid Nylon“ dient effektiv als redundante technische Klarstellung und betont, dass es sich bei dem betrachteten Werkstoff um ein nylonartiges Polyamid handelt. Er wird häufig in technischen Datenblättern, Beschaffungsdokumenten und ingenieurstechnischen Diskussionen verwendet, um jegliche mögliche Mehrdeutigkeit auszuschließen und sicherzustellen, dass die Spezifikation auf die gängigen aliphatischen Polyamide wie PA6, PA66, PA610 oder deren verstärkte Varianten verweist, und nicht auf andere Vertreter der Polyamidfamilie. Diese Spezifikation ist entscheidend, da der allgemeine Begriff „Polyamid“ theoretisch auch exotischere und teurere Sorten wie aromatische PPA oder transparente Polyamide umfassen könnte, die deutlich unterschiedliche Eigenschaften, Verarbeitungsanforderungen und Kosten aufweisen. Durch die Verwendung von „Polyamid Nylon“ wird der Fokus auf die etablierten Standardmaterialien eingegrenzt, die den Markt dominieren. Diese Materialien zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Kombination aus Festigkeit, Zähigkeit und Verschleißfestigkeit aus. Ein entscheidender Aspekt, der diese Gruppe definiert, ist ihr hygroskopisches Verhalten. Sie müssen vor der Verarbeitung gründlich getrocknet werden (typischerweise auf unter 0,2 % Feuchtegehalt), um eine molekulare Zersetzung und den damit verbundenen Verlust mechanischer Eigenschaften zu verhindern. Darüber hinaus führt ihre Kristallinität beim Abkühlen zu einer erheblichen und oft anisotropen Schrumpfung, ein kritischer Faktor, der bei der Konstruktion von Formen und Werkzeugen sorgfältig berücksichtigt werden muss. Das Verständnis dieser Terminologie gewährleistet eine klare Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette – von Materiallieferanten und Konstrukteuren über Spritzgussverarbeiter bis hin zu Endnutzern – und stellt sicher, dass die erwartete Materialeigenschaft, basierend auf den umfangreichen historischen Daten für Nylone, im fertigen Produkt erreicht wird.