Wärmedämmung ist ein umfassender Begriff, der jedes Material oder System beschreibt, das eingesetzt wird, um die Wärmeübertragungsrate zwischen zwei Umgebungen zu verringern, und funktioniert nach den Prinzipien der Hemmung von Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung. Ihre Anwendungen sind vielfältig und reichen vom Gebäudebau über industrielle Prozesse bis hin zur Luft- und Raumfahrt sowie Konsumgüter. Die Wirksamkeit einer Wärmedämmung wird hauptsächlich durch ihre Wärmeleitfähigkeit (k-Wert oder Lambda-Wert) quantifiziert, wobei niedrigere Werte auf eine bessere isolierende Fähigkeit hinweisen. Zu den gängigen Materialien gehören faserige Stoffe wie Glasfaser und Steinwolle, die Luft einschließen; zellulare Materialien wie Polystyrol- und Polyurethan-Schäume, die gasgefüllte Zellen enthalten; sowie reflektierende Dämmungen wie folienbeschichtete Barrieren, die vor allem gegen Strahlungswärme wirken. Die Wahl der Dämmung hängt stark vom Betriebstemperaturbereich ab. Für Niedrigtemperaturanwendungen (z. B. Kühlung, Kaltlagerung) sind Materialien mit geringer Wasserdampfdurchlässigkeit entscheidend, um Kondensation und Frostbildung zu verhindern. Für Hochtemperaturanwendungen (z. B. Industrieöfen, Abgassysteme) sind Materialien wie Keramikfasermatten oder Kalziumsilikatplatten erforderlich, die extremen Temperaturen standhalten können, ohne sich zu zersetzen. Neben der thermischen Leistung sind weitere wichtige Eigenschaften die Brandbeständigkeit, oft klassifiziert nach Systemen wie Euroklasse oder ASTM E84, die schalltechnische Leistung, die Druckfestigkeit sowie die ökologische Bilanz bezüglich des grauen Energieaufwands und der Recyclingfähigkeit. In der Bauphysik ist eine fachgerechte Installation von größter Bedeutung; selbst die beste Dämmung kann versagen, wenn sie nicht lückenlos, ohne Kompression, Spalten oder Durchdringungen installiert wird, die Wärmebrücken erzeugen. Daher ist Wärmedämmung nicht bloß ein Produkt, sondern ein integriertes System, das für Energieeinsparung, Prozesseffizienz, Sicherheit und Behaglichkeit unerlässlich ist und dessen Auswahl und Umsetzung sorgfältig an die spezifischen physikalischen und Umweltbedingungen der jeweiligen Anwendung angepasst werden muss.