Brabender-Einschneckenextruder stellen präzise Labor- und Pilotanlagen dar, die für Forschung, Produktentwicklung und Qualitätskontrolle in der Polymerverarbeitung bekannt sind. Diese in Deutschland entwickelten Systeme bieten hervorragende Prozesssteuerung und Datenerfassungsmöglichkeiten und sind daher unverzichtbar für die Materialcharakterisierung, Formulierungsentwicklung und Prozesssimulation. Standardkonfigurationen verfügen über Schneckendurchmesser von 19 mm bis 30 mm mit variablen Länge-zu-Durchmesser-Verhältnissen (typischerweise 20:1 bis 25:1), die für verschiedene Materialtypen und Forschungsziele optimiert sind. Das modulare Konstruktionsprinzip ermöglicht umfangreiche Anpassungen durch austauschbare Schneckenbauteile, Zylinderteile und nachgeschaltete Anbauten, die Produktionsbedingungen nachbilden. Präzise Gleichstromantriebe sorgen für stabile Drehzahlregelung mit Drehmomentüberwachung, während segmentierte Zonenheizungen mit fortschrittlicher PID-Regelung thermische Profile innerhalb von ±1 °C aufrechterhalten. Integrierte Softwaresysteme erfassen und analysieren Verarbeitungsparameter wie Schmelzdruck, Temperatur, Motordrehmoment und Ausbringungsmenge, wodurch eine umfassende Materialcharakterisierung ermöglicht wird. Typische Anwendungen umfassen die Bestimmung von Extrusionsverarbeitungsfenstern, Untersuchungen zur thermischen und Scherstabilität, die Bewertung neuer Additivformulierungen sowie die Simulation großtechnischer Produktion zur Skalierung. Die robuste Bauweise gewährleistet zuverlässigen Betrieb unter anspruchsvollen Bedingungen, wobei gehärtete Zylinderflächen und korrosionsbeständige Materialien den Einsatz verschiedenster Polymere – von Standardharzen bis hin zu technischen Kunststoffen – erlauben. Spezialausführungen umfassen gleichläufige Doppelschneckenkonfigurationen für Compoundieruntersuchungen, vertikale Anordnungen für spezielle Anwendungen sowie reinraumtaugliche Modelle für medizinische oder elektronische Werkstoffe. Zubehörsysteme unterstützen diverse nachgeschaltete Prozesse wie Strangpelletierung, Folienherstellung, Faserproduktion und Profilextrusion. Die generierten Daten tragen zum grundlegenden Verständnis der Beziehung zwischen Struktur, Prozess und Eigenschaften bei und reduzieren Skalierungsrisiken beim Übergang zu Produktionsanlagen. Neben Forschungszwecken dienen diese Systeme auch bildungstechnischen Aufgaben an akademischen Einrichtungen sowie der Fehleranalyse bei Produktionsproblemen. Der Ruf für Präzision und Zuverlässigkeit hat Brabender-Extruder weltweit als Industriestandard für die polymere Verarbeitung im Labormaßstab etabliert.