Die Konstruktion von Spritzgusswerkzeugen, oft auch Formenkonstruktion genannt, bildet die Grundlage für die effiziente Herstellung von Kunststoffteilen und umfasst die Erstellung robuster Formen, die das geschmolzene Polymer in fertige Bauteile formen. Dieser Prozess beinhaltet die Gestaltung von Kavität und Kern, Angusssysteme (Kalt- oder Heißkanal), Einspritzmechanismen sowie Auswerfeinrichtungen. Wichtige Aspekte sind die Auswahl von Formwerkstoffen wie Werkzeugstählen (z. B. D2 oder S7) für Haltbarkeit und Verschleißfestigkeit sowie die Einbindung von Kühlkanälen zur Temperatur- und Zykluszeitenregelung. Konstrukteure müssen Faktoren wie Bauteilgeometrie, Materialfluss und Schwindung ausbalancieren, um Fehler wie Lunker oder Grat zu vermeiden. Zu den fortschrittlichen Techniken zählen Mehrkavitätenformen für hohe Stückzahlen und Seiteneinlagen für Hinterschneidungen, die eine präzise Ausrichtung und Toleranzkontrolle erfordern. Der Einsatz von CAD/CAM-Software ermöglicht 3D-Modellierung, Simulation der Spritzgussprozesse und Optimierung der Entlüftungssysteme, um eingeschlossene Luft auszuschließen. Überlegungen zur Wartung, wie einfacher Zugang für Reinigung und Reparatur, sind entscheidend, um die Lebensdauer der Form zu verlängern. In Branchen wie Verpackung, Medizintechnik und Automobilbau richtet sich die Werkzeugkonstruktion nach Standards wie den SPI-Klassifikationen, um Qualität und Austauschbarkeit sicherzustellen. Die Zusammenarbeit mit Bauteilkonstrukteuren und Herstellern ist unerlässlich, um Herausforderungen wie Kostenbeschränkungen und Skalierbarkeit der Produktion zu bewältigen und letztlich Innovation und Zuverlässigkeit in globalen Lieferketten voranzutreiben.