Die Konstruktion von Spritzgussteilen ist eine entscheidende ingenieurtechnische Disziplin, die darauf abzielt, Bauteile zu entwickeln, die für die Serienproduktion mittels Spritzgussverfahren optimiert sind. Dazu gehören Grundsätze wie gleichmäßige Wandstärken, um Senkstellen und Verzug zu vermeiden, ausreichende Ausziehgefälle für eine leichte Entformung sowie die Gestaltung von Versteifungsrippen zur strukturellen Unterstützung, ohne zusätzliches Material hinzuzufügen. Die Werkstoffauswahl spielt eine zentrale Rolle, wobei Thermoplaste wie ABS, Polypropylen oder technische Polymere je nach mechanischen Eigenschaften, Umweltbeständigkeit und Kosten ausgewählt werden. Konstrukteure müssen die Lage der Angüsse berücksichtigen, um eine vollständige Füllung sicherzustellen und sichtbare Fehler zu minimieren, sowie Schwindmaße einplanen, die je nach Material variieren. Rechnergestützte Werkzeuge, darunter die Finite-Elemente-Analyse (FEA), simulieren Spannungsverteilung und Fließverhalten, um Konstruktionen vor der Werkzeugfertigung zu optimieren. Anwendungen finden sich in Branchen von Unterhaltungselektronik bis Automobilbau, wo Teile wie Gehäuse, Zahnräder oder Steckverbinder hohe Präzision und Langlebigkeit erfordern. Zudem betont die Konstruktion für Herstellbarkeit (DFM) die Reduzierung von Komplexität, die Einbeziehung von Radien zur Vermeidung von Spannungskonzentrationen und die Abstimmung mit dem Formwerkzeugdesign für eine effiziente Produktion. Nachhaltigkeitsaspekte wie die Verwendung recycelbarer Materialien oder die Minimierung von Abfall gewinnen zunehmend an Bedeutung. Durch die Einhaltung internationaler Standards und den Einsatz iterativer Prototypen stellt die Konstruktion von Spritzgussteilen Funktionalität, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit in unterschiedlichen Marktumgebungen sicher.